Storytelling passiert zunächst in den Köpfen und dann in den Herzen.
Machen wir uns nicht vor! Storytelling ist ein Buzzword. Die Methode durch Geschichten Menschen mittels Erzählungen zu informieren oder zu etwas zu bewegen wird bereits seit Jahrtausenden eingesetzt.
Die Fragen der heutigen Zeit sind: Wie kann ich Storytelling bewusst und gezielt erstellen und wie kann ich es optimiert in den neuen Medien wie Website, mobilen Geräten und Co. einsetzen?
Es geht ums Kommunizieren
Obwohl sich das Erzählen an sich nicht geändert hat, so haben sich Erzählformate, Medien, Tools und auch die Form der Kommunikation geändert. Da stellt sich die Frage, ob sich auch gängige Kommunikationsmodelle verändert haben?
Wir leben heutzutage Dank sozialer Netzwerke nicht mehr in einer Einweg-Kommunikation. Gängige Kommunikationsmodelle, wie das Vier-Ohren Modell von Schulz von Thun oder das Modell der fünf Axiomen von Paul Watzlawick müssen erweitert werden.
Stellen wir zunächst einmal die gängigen Kommunikationsmodelle vor:
Nach Friedemann Schulz von Thun ist Kommunikation ein Wechselspiel zwischen dem Senden und Empfangen von Botschaften.
Schulz von Thun hat die These aufgestellt, dass jede Nachricht auf vier Ebenen beleuchtet werden kann:
• Sachebene -> eine Sachinformation, worüber ich informiere
• Beziehungsebene -> was ich von der anderen Person, mit der ich spreche, halte und wie ich zu ihr stehe
• Selbstoffenbarungsebene -> was ich als Sender von mir zu erkennen gebe
• Appellebene -> was ich bei dem Empfänger erreichen möchte
Eigentlich ist es doch recht easy? Der eine redet, der andere hört zu! Doch wie sieht es in einer Gruppe oder gar in einer Community wie Facebook aus? Wer sendet, wer hört zu?:-)
Das Vier-Ohren-Modell gibt eine Unterstützung, um die jeweilige Kommunikationsposition besser zu reflektieren.
Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick
Kommunikation funktioniert nicht nur über den Austausch von Informationen, sondern in einem Kommunikationsprozess treten auch Menschen miteinander in Verbindung und bauen Beziehungen miteinander auf.
Paul Watzlawick stellte fünf Grundregeln – pragmatische Axiome – auf, die die menschliche Kommunikation erklären und ihre Paradoxie zeigen:
- 1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren!
- 2. Axiom: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.
- 3. Axiom: Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.
- 4. Axiom: Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.
Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik.
Analoge Kommunikationen hingegen besitzen dieses semantische Potential, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikation erforderliche logische Syntax.
- 5. Axiom: Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.
Quelle: germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_05.html